Woher stammt »Labskaus«?

Labskaus gehört unbestritten zu den kulinarischen „Heiligtümern“ der Küstenregionen.
Das Kultgericht für eine vergangene Seefahrtepoche, eine raue maritime Männerwelt und einen romantisierenden Rückblick auf diese längst vergangene Zeit.

Labskaus findet sich bis heute vor allem an Orten, wo es Häfen, Seeleute und die Hanse gab. Der Legende nach soll Labskaus schon vor Jahrhunderten auf Segelschiffen gegessen worden sein. Es wird erzählt, ein einfallsreicher Schiffskoch habe Pökelfleisch durch den Wolf gedreht und mit anderen Zutaten wie Schiffszwieback zu Brei verkocht, da viele Seeleute durch die Mangelkrankheit Skorbut ihre Zähne verloren hatten und nur noch Kleingehacktes oder Püriertes essen konnten.

Richtiges Seemannsgarn ist auch die Theorie, nach der Labskaus entstand, als es einem Smutje in seiner Kombüse bei schwerem Sturm nicht mehr möglich war, etwas Vernünftiges zu kochen. Also nahm er alles, was er finden konnte, und mixte es zu einem herzhaften Brei, der so gut in der Schüssel, auf dem Teller oder an den Löffeln klebte, dass man ihn auch noch bei hohem Wellengang verzehren konnte.

Ein etwas rauer Matrosenspruch lautete: „Alles, was der Seemann im Laufe der letzten Woche verloren hat, findet sich im Labskaus wieder“. 

Die eigentliche Entstehungsgeschichte dieses Grundnahrungsmittels für Seefahrer und Küstenbewohner wurde 1706 von dem englischen Autor und Satiriker Ned Ward erstmals erwähnt. Es hieß in England „Lobscouse“.

1878 feierte dann das Labskaus in einem seemännischen Wörterbuch seine deutschsprachige Premiere. 

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